R3-Logo R3 unterwegs R3 unterwegs R3 unterwegs R3 unterwegs R3 unterwegs
R3 – test & relax
Spezialradtouren, -verleih & -verkauf

R3-Tagestour 13 am 2. Juni 2011 mit Hase Kettwiesel und HP Velotechnik Scorpion fs

Fahrweg nach HörstHamburg empfängt uns mit Sonnenschein pur, und mir liegt schon "Hamburg, ein Sommermärchen" auf den Lippen, aber dafür ist es wohl noch ein bißchen zu früh. Immerhin legen wir einen märchenhaften Start hin; denn wir werden mit unseren beiden Trikes in der U-Bahn mitgenommen, so daß wir schwuppdiwupp nach Norderstedt gelangen, wo ich den Fahrstuhl nutzen möchte, aber das dicke, fette Scorpion paßt da nicht rein. Okay, 'mein' schlankes ICE hätte wohl auch so seine Schwierigkeiten gehabt, wobei ...

Bei der Anfahrt zur Alsterquelle kommen uns ziemlich viele Autofahrer entgegen, die ziemlich staunen, vor allem wenn wir wegen Fußgängern oder entgegenkommenden Radfahrern ganz nah am Bordstein des in dieser Fahrtrichtung linksseitigen Geh- und Radwegs radeln. (Für die Großstädter: rechts gibt es nur einen Gehweg.) Schon toll, wie diese Trikes stur geradeaus fahren, wenn man es denn wünscht.

Die - leider ziemlich häßlich eingefaßte - Alsterquelle wird von ein paar Jungmännern mit Ghettoblaster in Beschlag genommen (es ist Vatertag), was ein paar ältere Herrschaften aber nicht daran hindert, über den Sinn und Unsinn so einer Quelleinfassung zu diskutieren. Wir bedauern schlicht, daß der Ort für ein Fotoshooting nicht geeignet ist.

HP Velotechnik Scorpion fs am Ortseingang von FahrenhorstLocker durch die Lande pedalierend stellen wir in Fahrenhorst fest, daß Michael seine Fahne verloren hat. Au weia, kann es etwas Schlimmeres geben? Kläre ihn als Gedienter (immerhin fünf Monate) über die ganz und gar herausragende Bedeutung der Fahne für den Zusammenhalt der Truppe auf, wovon er als Ex-Westberliner natürlich keine Ahnung haben kann. Der Verlust der Fahne verstört mich im Übrigen so sehr, daß ich nach dem Wiederauffinden und der Rückkehr von Michael die falsche Richtung einschlage – au weia!

Kunst in StegenIm Gutscafé Stegen gönnen wir uns eine Erfrischung, und ein Herr im besten Alter steuert unseren Tisch an, um, wie er sagt, nur eine Frage zu stellen, nämlich: "Ist das nicht sehr anstrengend?" "Nein, ganz im Gegenteil; denn entspannter kann man nicht Radfahren!" Ob ich ihn überzeugt habe? Weiß ich nicht, aber für unglaubwürdig hat er mich sicherlich auch nicht gehalten, sondern sich noch nach den Preisen erkundigt.

Und schon wieder Vatertag: Ein paar Jungs ziehen mit einem Bollerwagen durch die Gegend und beschallen mit ihrer tollen Schlagermusik den ganzen Gutshof - schön, wenn der Schmerz nachläßt.

Hernach radeln wir genüßlich weiter und kommen bald zur "Alten Schule" in Rade, die eindeutig überlaufen ist, aber Hamburger stehen wohl darauf. Sinnigerweise steigt exakt ab dort auch die Zahl der Fußgänger und Radler an der Alster beachtlich an, so daß sich unsere Geschwindigkeit fortan nicht mehr danach richtet, wie schnell wir fahren möchten, sondern wie viele Leute vor uns sind und wie breit der Weg ist.

Hinweis des Alsterwanderwges nach PoppenbüttelDie Freie und Hansestadt Hamburg überrascht bald mit einem steilen Anstieg, den wohl nur wenige Radler mit einem Trike bewältigen werden, da auf dem losen Schotter schlicht das Antriebsrad durchdreht. Aber wie heißt es so schön: „Wer sein Rad liebt, der schiebt.“ Wobei es hier heißen müßte: „zieht“. Zum Ausgleich kann man mit unseren Trikes wunderbar cruisen; denn es ist schlicht egal, ob man fast steht oder schnell unterwegs ist, man fühlt sich gleichermaßen wohl.

Nachdem wir die Straße namens „Kortenland“ erreicht haben, muß ich mich kurz anhand der Karte orientieren, und während Michael eine schicke Mischung aus Kinderwagen und Fahrrad mit einem sehr stolzen Kind vorne drin entdeckt (www.tagabikes.com), fragen mich zwei Damen im besten Alter, ob ich wüßte, wie man von dieser Straße wieder zum Alsterwanderweg gelangt. Klar, weiß ich das bzw. mein Micro-Computer weiß es dank OpenStreet. Also zeige ich den Damen den Weg, und die eine zeigt sich begeistert ob der Technik: „Ist ja noch viel besser als Google Maps, weil auch die Wanderwege drin sind!“

Wie möchten Sie wohnen?In Sasel kehren wir bei der Alten Mühle ein, um ein erfrischendes Weizen zu uns zu nehmen, und wundern uns ob des Gesprächs am Nebentisch, wo man sich trotz dem herrlichen Wetter und dem Feiertag über alles und jedes aufregt und vor allem über die vielen Ausländer. Ach herrjemine, dem deutschen Bürgertum geht es wahrlich schlecht (natürlich besonders dem in Sasel).

Auf dem Alsterwanderweg wird es immer belebter, und teilweise kommen wir nur im Schneckentempo voran. Dafür fallen wir mächtig auf, und ich denke schon, daß wir Hase und HP Velotechnik eine Rechnung für die Marketingmaßnahme stellen sollten; denn es ist mehr als offensichtlich, daß sehr viele Hamburger noch nie solche Trikes gesehen haben.

In Ohlsdorf äußert sich das u.a. darin, daß wir kurz auf dem Gehweg anhalten und ich in den Spiegel schaue, bevor wir uns wieder auf den Bürgersteigradweg einordnen. Genau in dem Moment kommt von hinten eine Radlerin angefahren und will schon bremsen, als ich ihr mit einer Geste signalisiere, daß ich sie gesehen habe und natürlich vorlasse. Pfiffig, wie sie ist, bemerkt sie: „Oh, sogar mit Spiegel!“

Als zujereister Berliner bin ich es gewohnt, auf Bürgersteigradwegen bei Rotlicht auf der Höhe der Haltelinie der Kfz auf Grün zu warten. In Hamburg ist dergleichen unbekannt, man stellt sich seelenruhig in den Weg der querenden Fußgänger und Radfahrer. Somit fallen wir mal wieder auf, und an einer Kreuzung ergibt es sich, daß eine Familie an uns vorbei bis zum Bordstein der querenden Straße fährt, die Mutter mir aber, als es Grün wird, signalisiert, daß wir vorfahren möchten. Hut ab!

Bald folgt einer der meiner Ansicht nach schönsten Abschnitte dieser Tagestour, nämlich der „Leinpfad“. Wer als Ortsfremder wissen möchte, wie Hanseaten wohnen, wenn sie es sich leisten können, der sollte hierher fahren.

An der Außenalster herrscht Überfüllung, und zu unserer Verblüffung liegen sehr viele Leute auf den Wiesen. Also wirklich, so etwas hat es zu unserer Zeit, also als wir in Hamburg aufgewachsen sind, nicht gegeben. Dafür gefällt uns die entspannte Stimmung, so relaxt sind Hamburger doch eher selten, oder?

Wie relaxt sie sein können, beweist ein Sportwagenfahrer, der auf der Höhe von Pöseldorf extra Gas gibt, um die Passanten zu beeindrucken, als er uns sieht, aber erheblich verlangsamt und meinen Gruß über beide Wangen strahlend erwidert – tja, da haben sich wohl zwei getroffen.

Nun soll es aber genug sein. Wir radeln noch zum Etappenziel Alsterpavillon und verabschieden uns dann von der Alster; denn im Hotel werden wir bereits erwartet. Wegen der langen Tour gönne ich mir ein echtes Wiener Schnitzel, echt weil Kalbfleisch und weil abortdeckelgroß, wie man in Österreich zu sagen pflegt.

Ciao

R3-Videos bei YouTube

R3-Tagestour am 02.10.2011

R3-Saisonabschluß am 03.10.2011

Highlights der R3-Touren 2011

Highlights und Spezialräder von R3 2011

  Impressum  |  Kontakt  |  AGB  |  Kundeninformationen  |  Datenschutz