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R3-Tagestour 20 am 10. Juli 2011 mit Hase Kettwiesel, HP Velotechnik Spirit und ICE Adventure rs

HP Velotechnik SpiritObwohl das Hotel, in dem ich übernachte, eigentlich weit genug vom Kurpark und der dortigen Bühne entfernt ist sowie noch durch andere Häuser abgeschirmt wird, werde ich in aller Herrgottsfrühe durch den unsäglichen Ohwurm "Guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein!" geweckt. Das genügt eigentlich, um einem den Tag zu verderben, aber ich beschließe, dieses schreckliche Ereignis umgehend aus meinem Gedächtnis zu tilgen, um den Tag zu retten. Und immerhin: Es regnet nicht und ist wechselnd bewölkt, das läßt doch hoffen.

Beim Verlassen von Mölln muß ich an einer Steigung anfahren und in eine schmale Vorfahrtstraße einbiegen. Uups, das muß ich noch üben, denn ich lande auf der Gegenfahrbahn, weshalb es sich als richtig erweist, daß ich erst los fahre, als weit und breit kein anderer Verkehrsteilnehmer zu sehen ist.

Dafür kommt jetzt die Sonne raus. Ich gehe lieber auf Nummer sicher und schütze meine Nordlichthaut mit Sonnenschutzcreme, was leider immer mit einem längeren Stopp verbunden ist, wenn man Drehschaltgriffe hat, da man mit den schmierigen Händen zunächst nur abrutscht und folglich nicht schalten kann.

Aber bereits auf dem Waldweg zur Domäne Fredeburg harmonieren das Spirit und meine Wenigkeit wieder, rollen zügig und mit großer Leichtigkeit absolut sicher - so soll es sein! Wenn das so weiter geht, werden wir noch Freunde fürs Leben.

Bei der Farchauer Mühle erkunde ich einen Stichweg und treffe auf dem Rückweg auf drei Fußgänger, die den schmalen Weg in Beschlag nehmen. Ich will sie nicht wegklingeln und warte - immer langsamer werdend -, bis sie mich von sich aus bemerken. Leider stehe ich da schon und muß nun auch noch - vor Publikum - an einer Engstelle anfahren. Ehrlich, wie ich nun mal bin, bekunde ich mein Problem, steigere somit noch die Aufmerksamkeit der Beteiligten, doch klappt das Anfahren beinahe wie von selbst. Freunde fürs Leben?

Eiscafé Pelz in RatzeburgIn Ratzeburg treffe ich eine halbe Stunde zu früh beim Treffpunkt Café Pelz ein und mache einen Spaziergang, bei dem ich mir irgendwann vorkomme wie im Urlaub (30 Minuten lang, immerhin).

StelldicheinPünktlich stoßen das Hase Kettwiesel Rohloff nebst Croozer Dog und das ICE Aventure rs und damit Jule, Susi und Michael zu uns. Nachdem das HP Velotechnik Spirit zuvor schon für Aufsehen gesorgt hatte, fällt es dem kleinen Team nun natürlich erst recht leicht, die Blicke auf sich zu ziehen. Aber zunächst stärken sich die drei Menschen im Eiscafé, um dann frohgemut der Promenade am Küchensee zu folgen. Während ich dort noch gestern wegen der Fußgänger und damit des geringen Tempos ganz schön Schlangenlinien fuhr, läuft es heute heute wie am Schnürchen.

Fischerstube in RatzeburgAm östlichen Ende des einstigen Bahndamms geht es links und damit zu einer Mini-Hafenbrücke, die hier nur deshalb Erwähnung findet, weil sie relativ steil ist und daher nur mit Schwung genommen werden kann. Ach, das macht mit dem Spirit dank der tollen Hinterradfederung richtig Spaß.

Im Wald lauern uns zwar nicht die Räuber auf, aber dafür die ersten kurzen, starken Steigungen. Damit ich nicht das Gleichgewicht verliere, muß ich zusehen, daß ich da zügig hoch komme, während Susi und Michael mit ihren Trikes eher gemütlich unterwegs sein können - allerdings auch mal ab- (eher auf-) steigen müssen, weil die Antriebsräder auf dem losen Schotter durchdrehen. Nicht umsonst schlägt Michael daher vor, daß man die Kettwiesel eigentlich hinten rechts mit einem Enduro-Reifen und links mit einem Kojak bestücken müßte. (Fachchinesisch? Stimmt! Hat aber Hand und Fuß.)

In Bäk ist eine längere und durchaus beachtliche Steigung (32 Höhenmeter) zu meistern, und wieder zeigen sich die jeweiligen Vorzüge unserer Spezialräder, denn während die beiden anderen ganz relaxed und langsam auf dem festen Grund radeln, muß ich Gas geben, um nicht umzufallen, bin dafür aber auch - gefühlt - zig Minuten früher oben.

Jule in der falschen Richtung unterwegsHernach folgt eine lange Asphaltpiste, die erst leidlich, später aber richtig gut ist, und auf der wir die gewonnenen Höhenmeter wieder verlieren - ach, herrlich! Aber das rächt sich, und wir müssen wieder hügelan, bevor ein Sandweg folgt, auf dem Jule endlich den ihr gebührenden Auslauf bekommt. Liegt es am Wetter oder am Sand? Egal, Jule, eine immerhin 16 Jahre alte Hundedame läuft, als ob sie in einen Jungbrunnen gefallen wäre.

In Utecht kehren wir beim Eisvogel ein, und nicht nur wir Menschen, sondern auch Jule werden zuvorkommend bedient. Klar, nach dem Gewaltmarsch in der Mittagshitze muß sie ja durstig ausgeschaut haben. Und tatsächlich trinkt sie und trinkt und ...

Auf der Kreisstraße K 5 kommt uns ein radfahrendes Pärchen entgegen. Leider ist der Schotterweg etwas schmal, weshalb einer ausweichen muß, und - wow!- die beiden sind noch höflicher als ich, wenn ich gute Laune habe: Sie halten an und steigen ab. Vielen Dank!

Da der Gehweg am See zwischen Rothenhusen und Schanzenberg sehr schmal ist und heute ziemlich viele Fußgänger unterwegs sind, radeln wir bis zur B 207, deren Querung sich wegen des gegenüber liegenden Radwegs als nicht unproblematisch erweist. Michael und mir als gebürtige Hanseaten macht das nichts, aber Susi ist da schon vorsichtiger. Als wir bei Schanzenberg wieder auf die andere Seite wechseln müssen, halten wir drei einfach drauf (wobei aber ein entgegenkommender Autofahrer signalisiert, daß er alle Zeit der Welt hat).

HP Velotechnik SpiritWirklich breit ist der Weg am See nun auch nicht, aber zu meiner Verblüffung weiß das Spirit ganz genau, was es zu tun hat. Super, demnächst fahre ich freihändig! Derart beflügelt radele ich so vor mich hin und schaue nur gelegentlich in den Rückspiegel. Folgerichtig bemerke ich zu spät, daß der Rest vom Team nicht mehr im Schlepptau ist. Also halte ich an, warte eine Weile und wundere mich, daß die drei immer noch nicht kommen. Also rufe ich Michael an und erfahre, daß Jule baden wollte. Schön, und warum sagt mir das keiner?

Während ich noch warte, kommt ein Ehepaar vorbei, und die Frau begeistert sich spontan für das Spirit. Meine eigene Begeisterung kann ich nicht verhehlen, gestehe aber auch meine anfänglichen Schwierigkeiten. Die beiden gehen weiter und treffen die drei anderen. Nun klönt die Frau mit Michael, der ihr anbietet, einmal Probe zu sitzen. Aber nein, das mag sie nicht. Vernünftig; denn unsere Bikes & Trikes machen schneller süchtig, als einem lieb sein kann.

Hafen von Buchholz am Ratzeburger SeeBeim Restaurant am Campingplatz von Buchholz gönnen wir uns einen Drink und staunen nebenher über die Kellnerin, die nicht nur uns, sondern auch allen anderen neuen Gästen die Speisekarten anbietet und persönlich gekränkt zu sein scheint, wenn man nur etwas trinken möchte - sorry, junge Frau, es ist kurz vor vier, eine ganz schlechte Zeit, um warme Speisen zu verkaufen.

Na, wie auch immer, es ist Zeit aufzubrechen, denn mein Zug wird nicht warten. Doch ich habe die Rechnung ohne das ICE Adventure gemacht: Es hat nämlich noch Zeit, sehr viel Zeit und daher einen Platten - ist doch schön hier am kleinen Seglerhafen. Tja, das kann man so sehen, aber wir wollen trotzdem weiter, pumpen deshalb den Reifen auf und schaffen es noch bis zur Badestelle in Buchholz, wo wir beschließen, daß Susi und Jule mit dem defekten Trike dort warten, bis Michael sie mit dem Auto nebst Anhänger abholt.

Also radeln Michael und ich los, wobei er von Anhänger und Jule befreit natürlich weitaus flinker unterwegs sein kann, so daß sich das Spirit zur Abwechslung auch mal ein wenig anstrengen muß. Darüber scheint es sich zu freuen und legt sich an der langen Steigung, die unserer harrt, ziemlich ins Zeug. Es ist so: Man kann sich wunderbar an der Rückenlehne abstützen und verdammt kräftig in die Pedale treten – toll! Danach kommen wir auf Asphalt, und nun müssen das Kettwiesel und Michael uns mal zeigen, was sie können. Sollen sie doch, aber an der nächsten Steigung auf Schotter fahren wir ihnen auf und davon - versprochen!

In Ratzeburg laden wir die beiden Räder in den Anhänger ein und verabschieden uns; Michael holt Susi, Jule, das ICE Adventute und den Croozer Dog ab, ich gehe zum Bahnhof. Da es erst anderthalb Stunden später eine vernünftige Verbindung nach Berlin gibt, fahre ich zunächst nur nach Mölln, drehe noch eine Runde durch die Altstadt und fahre dann in Hauptstadt.

Und auch wenn es völlig unglaubwürdig klingt, muß ich noch berichten, daß ich auf dem Weg vom Bhf. Südkreuz zu meinem Domizil an der Ecke Gustav-Müller-Platz/Leberstraße meinen Augen nicht traue: Einfach so sitzt da völlig relaxt eine Frau auf ihrem HP Velotechnik Spirit und quatscht mit zwei Freundinnen. Also Freunde fürs Leben, da auch hauptstadttauglich?

Tschüß!

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