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R3-Tagestour 23 am 23. Juli 2011 mit HP Velotechnik Spirit

Wie üblich reise ich bereits am Vortag an, und es regnet und regnet und ... Bei der Überführung nach Ascheffel schlägt sich Daisy aber gut, denn die Kette liegt außerhalb des Spritzwassers des Vorderrades und wird zudem großteils durch das Plaste- & Elasterohr geschützt. Trotzdem hat das HP Velotechnik Spirit kurz vor Oberhütten einen Platten, das kann doch wohl nicht wahr sein!

Am Morgen regnet es immer noch, und zwar recht ergiebig, weshalb sich in meinem Kopf die Gedanken an „Österreichischen Schnürlregen“ und an die Feststellung „It's just another rainy day in Georgia!“ abwechseln. Daher verzichte ich auch auf die geplante Fährfahrt von Kiel nach Laboe (die Feuchtigkeit von oben genügt mir), weshalb ich mir Zeit lassen kann und erst den Zug eine Stunde später von Eckernförde nach Kiel nehme.

Auch in Kiel regnet es in Strömen, und so werde ich während der Fahrt auf dem Ostseeküsten-Radweg nach Laboe pitschepatschenaß. Um mich ein wenig aufzuwärmen und zu stärken, kehre ich in einem Café ein, wo eine Kundin sich offenbar nicht entscheiden kann, worüber sie sich mehr wundern soll: Über das eigenwillige Fahrrad oder über dessen Fahrer, der bei strömenden Regen unterwegs und auch noch guter Dinge ist.

Es scheint, als ob der Regen ein wenig nachläßt („da hinten wird es schon heller“), und so setzen wir frohgemut die Fahrt fort. Die führt uns zunächst auf die Strandstraße, wo ein Daimler eine ganze Weile hinter uns bleibt, obwohl er, wenn er wollte, mit geringem Abstand überholen könnte. Allerdings hat er offenbar Respekt, was Daisy sichtlich genießt. Doch wie gewonnen, so zerronnen; denn als wir am Ende der Strandstraße halblinks auf einen Schotterweg abbiegen wollen, schert sich eine Familie, die dort gerade raumgreifend spazieren geht, einen Dreck um uns.

Dafür treffen wir in Stein ein älteres, aber recht flottes Pärchen, das sich sehr freut und zu denken scheint: „Fein, noch so ein Verrückter, der bei Dauerregen unterwegs ist.“ Und ich denke so bei mir: „... sowie ein ebenso durchgeknalltes Fahrradmädchen.“

Nur wenige hundert Meter weiter kommt mir am Beginn der 'Rennstrecke' ein Vater mit seinem Sohn entgegen, und die beiden plagen sich bei noch immer anhaltendem Regen mit vollem Reisegepäck nebst Zelt etc. auf ihren Rädern gegen den Wind, wobei der vielleicht achtjährige Sohn schon aufgegeben zu haben scheint; jedenfalls muß Vattern ihn schieben, weshalb ich vor seiner Leistung nur den Hut ziehen kann.

Daisy und meine Wenigkeit haben nichts gegen die harte Tour, können aber auch gut damit leben, daß wir nun Rückenwind haben und auf der 'Rennstrecke' mit den Schwalben um die Wette fahren dürfen. Dabei nehmen sich die Vögel übrigens noch die Zeit, um uns herum zu fliegen und vor allem von Mal zu Mal dichter vor dem Scheinwerfer von Daisy unseren Weg zu kreuzen. Offensichtlich lieben Schwalben das Abenteuer. Kurz bevor wir Schönberger Strand erreichen, sind sie übrigens so höflich, noch mal auf meine Höhe zu kommen, einen Augenblick parallel zu fliegen und sich zu verabschieden – perfekt erzogen!

Museumsbahnhof in Schönberger StrandIm Seebad zieht es mich in „Omas Kaffeestuuv“, denn es Zeit für ein Stück Kuchen mit Schlagsahne. Noch während ich den zugehörigen Kaffee genieße, klart es auf, und es hört sogar auf zu regnen. Glück muß man haben. So kann ich noch einen Spaziergang durch den kleinen Ort machen und vor allem zum Museumsbahnhof gehen, um mich ein wenig umzuschauen.

Als ich zum Deich zurückkomme, staune ich nicht schlecht; denn dort, wo zuvor kaum eine Menschenseele zu sehen war, 'tobt' jetzt das Leben. Offenbar haben alle sehnsüchtig darauf gewartet, daß Petrus ein Einsehen hat, und genießen jetzt die frische, absolut staubfreie Luft.

HP Velotechnik Spirit am Schönberger StrandNoch einmal darf sich Daisy auf der sehr breiten Piste unmittelbar hinter der Stranddühne austoben, bevor das Ende der Ausbaustufe erreicht ist und es auf einem schmalen Wanderweg landeinwärts geht. Unmittelbar vor Stakendorf führt die R3-Tagestour unter der Landesstraße L 165 hindurch, und ich sehe zu spät, daß dort der Asphalt mit Glasscherben übersät ist. Da das HP Velotechnik Spirit bereits einige Platten hatte, stelle ich mich schon mal darauf ein, daß ich gleich wieder reparieren darf, aber nichts passiert. Wie jetzt? Wenn irgendwo ein einsamer Glassplitter liegt, hat Daisy prompt einen Platten, aber wenn es keine Chance gibt, an den Scherben vorbei zu fahren, nicht. Das verstehe, wer will. Ich weiß nur, der Marathon Racer ist für mich nicht mehr erste Wahl, wir haben mit ihm einfach viel zu viele Pannen gehabt.

HP Velotechnik Spirit in SchönbergIn Schönberg radele ich vorbei am Probstei-Museum zum Markt, wo eine Autofahrerin nicht schlecht staunt, als ich eine enge Ehrenrunde drehe, um den Fahrradständer nebst Kirche zu fotografieren. Ja, Daisy hat es voll drauf, und die Dame freut sich sichtlich.

Am Ortsausgang wiederholt sich das Spiel leicht abgewandelt; denn ich muß kurz anhalten, um mich zu orientieren, während eine Familie jenseits der Straße im Vorgarten steht und klönt. Kaum komme ich auf ihre Höhe, grüßen alle freudig und rufen: „Tolles Fahrrad!“ Gott, ist die Daisy jetzt stolz.

Reetdachhaus in BarsbekBarsbek leidet unter der hohen Verkehrsdichte auf der B 502, hat aber im älteren Teil auch ein paar hübsche Häuschen zu bieten. Dank des guten Belags radelt es sich flott weiter nach Lutterbek, wo die Route direkt an der „Galerie Lutterbeker“ vorbei führt. Galerie LutterbekerWer sich vorab informieren möchte, ob es etwas Interessantes zu sehen (und/oder zu hören) gibt, surft zum www.lutterbeker.de.

Gemütlich radele ich bei noch erträglichem Gegenwind nach Brodersdorf, wo ein Daimler aus Kiel mitten auf dem Geh- und Radweg parkt. Das macht mir gar nichts; denn ich muß mich ohnehin erst einmal orientieren und halte daher an. Das scheint der Fahrer mißzuverstehen und macht Platz - Danke!

In Laboe biege ich nach einer S-Kurve in die Straße namens Steinkampberg ein und staune nicht schlecht; denn gerade in dem Moment fährt eine Fähre der Color-Line vorbei und wirkt trotz (oder gerade?) wegen der Höhe, in der ich mich auf dem kleinen Berg befinde (immerhin 23 m), riesig – kein Wunder, denn die Fähre ist nicht nur über 220 m lang, sondern auch rund 60 m hoch!

Am Strand in LaboeDadurch wird in mir der kleine Junge geweckt, der es seinerzeit liebte, mit seinem Kinderfahrrad zu den Landungsbrücken zu radeln und sich große Schiffe anzuschauen, weshalb ich beschließe, auf einen Drink im „Ocean Eleven“ einzukehren und den ein- und auslaufenden Schiffen zuzusehen. Kaum daß ich die Tür geöffnet habe und in den Windfang treten möchte, kommt mir eine Kellnerin entgegen und weist mich darauf hin, daß drinnen eine geschlossene Gesellschaft sitzt (sinnigerweise Architekten, die wissen halt, welche Orte schön sind). Draußen könne ich aber gerne Platz nehmen, wenn mir die Witterung nicht zu rauh sei (es ist bedeckt, windig und kühl). Das macht einem Radfahrer natürlich nichts, und außerdem will ich ja nur ein Hefeweizen trinken. Kaum steht das Bierglas vor mir, reißt auch schon der Himmel auf – Petrus liebt die Radler, ist so!

Hernach geht es auf dem Ostseeküsten-Radweg zurück zum Hauptbahnhof in Kiel, so daß ich alsbald auf dem Marine-Gelände Daisy auf die dortige Brücke schieben muß. Oben angekommen treffen wir eine Radfahrerin, und während ich denke: Gott, sieht die Frau gut aus! (nicht wie die Youngster in den Illustrierten, sondern wirklich gut), wird Daisy eifersüchtig und bittet Petrus um einen plötzlichen Schauer (und der Blödmann gehorcht). Statt eines netten Smalltalks bleibt nur die Flucht, wobei sie wenigstens schon die Regenkleidung an und zudem Rückenwind hat, während ich erst mal ein halbwegs trockenes Plätzchen finden muß, um ...

Aber es bleibt bei dem einen Schauer, und Daisy scheint sich auch wieder beruhigt zu haben. Wobei die Kette jetzt knirscht und manchmal auch quietscht, schmollt sie etwa doch noch oder liegt das nur am vormittäglichen Strichregen?

In Kiel sehe ich beim Anfahren an einer Ampel im Rückspiegel einen Liegeradler, der flott unterwegs zu sein scheint, weshalb ich Platz mache, aber umsonst, denn als es ganz leicht hügelan geht, bleibt er zurück. Später sehe ich auch warum; denn er zieht einen Anhänger hinter sich her und überholt sinnigerweise mitten im Getümmel auf der Bahnhofsbrücke. Und außerdem zeigt er sich, obwohl er zuvor schon zig hunderte Meter hinter mir her gefahren ist, überrascht, als ich ihn grüße. Die spinnen, die Liegeradler!

Gerade noch rechtzeitig komme ich auf dem Bahnsteig an, wo der Zug nach Eckernförde abfahrbereit steht, und gern hätte man mich noch mitgenommen, aber da der Zug brechend voll ist, gibt es beim besten Willen keinen Platz für Daisy. Na, dann nicht, schauen wir uns eben noch ein bißchen in Kiel um und nehmen den nächsten Zug. Und das erweist sich als glückliche Fügung; denn in diesen Zug steigt auch eine junge Frau aus Frankfurt ein, deren Jüngster mit seiner Karre direkt neben Daisy 'geparkt' wird, da sie das Angebot annimmt, sich auf den Platz neben mir zu setzen. Der Kleine inspiziert Daisy sehr genau und nimmt auch bald Kontakt zu ihr auf, indem er ihren Sitz tätschelt. Derweil unterhalten sich seine Mutter und meine Wenigkeit angeregt, während ihre beiden größeren Kinder den Zug 'aufmischen'. In Eckernförde schauen dann alle zu, wie Daisy und ich anfahren (inzwischen ja halbwegs elegant), während es schon wieder beginnt zu regnen. Shit!

Bye Bye!

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