R3-Tagestour 6 am 16. August 2011 mit Hase Pino nebst Croozer Dog und HP Velotechnik Scorpion fs

Petrus begrüßt uns mit Sonnenschein, und ich mache mich mit dem Neuen Kleid (HP Velotechnik Scorpion fs) auf den Weg nach Eckernförde. Unterwegs lege ich eine Pause in dem Wald unweit südwestlich von Osterby ein, um das Diktiergerät mit den Erlebnissen von gestern zu besprechen. Das scheint dem Neuen Kleid nicht zu gefallen, jedenfalls überrascht es mich, als ich wieder losfahren will, mit einem Platten vorn links.

Nach der Reparatur geht es aber flott zum Wein- und Tabakladen von Michael, der für die heutige Tagestour das Hase Pino wählt. Daß es sich bei dem Hase Pino um eine ausgereifte Konstruktion handelt, erfahre ich alsbald; denn Michael und Jule radeln auf dem Kakabellenweg so zügig hügelan, daß ich mich schon ein wenig anstrengen muß, um hinterher zu kommen.

Nachdem wir das Gut Windeby passiert haben, geht es links auf eine alte Allee mit einer Sand-/Schotterpiste, und dort soll Jule ihre Geschäfte erledigen. Vielleicht liegt es am guten Wetter, vielleicht wer weiß woran, aber die 16½ Jahre alte Golden Retrieverin schnüffelt lieber ausgiebig und spaziert seelenruhig mehrere hundert Meter, bevor sie signalisiert, daß sie jetzt gern wieder in ihren Anhänger einsteigen würde, und zwar ohne ihre Geschäfte erledigt zu haben. Altersstarrsinn? Ach, der Hund genießt wohl nur das Leben, jedenfalls gewinne ich den Eindruck auf der Fahrt über die Dörfer; denn Jule streckt immer mal wieder die Nase in die Höhe und scheint irgendeinen Geruch besonders zu mögen, bevor sie weiter döst. Es hat ja auch was, wenn man durch die Lande kutschiert wird und dafür rein gar nichts tun muß.

In Groß Wittensee kehren wir beim Schützenhof ein und setzen uns draußen nah am Bürgersteig hin, obwohl dieser nur wenige Meter weiter gerade instandgesetzt wird. Damit ist gelegentlich eine gewisse Lautstärke verbunden, weshalb uns die Bedienung mit den Worten begrüßt: „Ah, Baustellen-Watching, da nimmt man den Lärm gern in Kauf.“ So könnte man es sehen, aber wir wollten vor allem lieber draußen als drinnen sitzen und auch unsere unweit stehenden Räder nicht erst extra anschließen.

Zudem erweist sich unser Entschluß insofern als richtig, als daß bald ein Trike-Fahrer auf der Straße vorbei radelt, erst uns sieht, dann die Räder und hernach prompt wendet, um sich ohne Umschweife an unseren Tisch zu setzen. Wir unterhalten uns eine Weile ganz nett, und er erzählt u.a., daß er früher von Radius das Peer Gynt und später die Hornet gefahren ist. Jetzt nennt er ein HP Velotechnik Gekko sein Eigen und hat sich daher eine Fahne aus roter LKW-Plane mit schwarzen Gekkos darauf machen lassen, die er zusammen mit einer Windfahne spazieren fährt – très chic!

Nach der Pause geht es weiter auf der schönen Strecke: Alles asphaltiert, leicht wellig, windgeschützt durch die Knicks und hübsche Einzelgehöfte und Dörfer. In Osterby wird unsere flotte Fahrt aber jäh unterbrochen; denn das neue Kleid hat mal wieder einen Platten. Dieses Mal vorn rechts, und wieder ist es ein sehr kleines Loch. Die Schwalbe Marathon Racer taugen wirklich nichts, immerhin: Jule genießt die Pause.

Nach Eckernförde zurückgekehrt gönnen wir uns im Luzifer einen Drink. Wegen des etwas kühlen Windes setzen wir uns in einen Strandkorb und beobachten, welches unserer Räder mehr auffällt und mehr Passanten zu einem Stopp verleitet. Das Pino hat Michael direkt vor dem Luzifer in Laufrichtung derjenigen geparkt, die zum Holzsteg wollen oder von dort kommen. Da ich annehme, daß mehr Leute die Hafenpromenade entlang schlendern, habe ich das Neue Kleid direkt neben dem Holzsteg an der Hafenkante angestellt, wo die Fahne schön locker im Wind flattert. Doch muß ich bald eingestehen, daß Michael recht behält, in einem – natürlich besonders wichtigen – Punkt allerdings nicht; denn Markus geht am Hafen spazieren und entdeckt schon aus großer Entfernung das von ihm entworfene R3-Logo. Also muß er zu den Fahnen und den Rädern nur noch die Fahrer finden, was ihm unschwer gelingt.

Während wir gemütlich plaudern, ruft Susi an; denn es gibt einen Interessenten für das ICE Adventure rs, der es auch gleich mitnehmen möchte. Wir eilen also zum Laden, klären die Modalitäten und schon ist Susis Lieblingstrike verkauft. Aber sie bekommt ja ein neues.

Da ich morgen nicht schon wieder mit einem Platten liegenbleiben möchte, wechsele ich beim Neuen Kleid vorn die Reifen und ziehe nun das Modell Continental Contact auf. Danach steht natürlich eine Testfahrt zur Hafenspitze an, wo sich ein junger Mann sehr für das HP Scorpion interessiert und fragt, ob er mal Platz nehmen dürfe, ob er vielleicht auch mal eine kleine Runde drehen dürfe, ob er vielleicht auch mal eine große Runde drehen dürfe ... Und schon ist er außer Sichtweite, kommt aber brav wieder.

Abends fahren wir zum Essen in den Haby-Krog von Nele & Renè -> haby-krog.de, d.h. Jule und Susi nehmen das Auto, Michael und ich unsere Räder, was hier heißt, daß das Neue Kleid von Sünje (Riese & Müller Delite Rohloff) gescheucht wird. Immerhin kommen wir auf der ziemlich welligen Strecke auf einen Schnitt von 18,7 km/h, was für einen untrainierten Trike-Fahrer wie mich gar nicht mal so schlecht ist.

Nach dem Essen steht die Heimfahrt nach Ascheffel an, und wieder ist es ziemlich hügelig. Wichtiger ist mir aber, daß wir in stockdunkler Nacht unterwegs sind und ich mich darüber freuen darf, wie hell bereits das Tagfahrlicht des Busch & Müller Lumotec IQ Fly T ist; im Grunde reicht es schon völlig aus, aber mit dem normalen Fahrlicht ist die Sicht natürlich noch einmal deutlich besser.

Tschüß