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Besuch der Spezialradmesse 2012 in Germersheim

Spezi 2012Die Anreise am Freitag verläuft zunächst wunderbar, ich komme trotz dreimaligem Umsteigen auf die Minute genau an der Haltestelle Hannover-Anderten an, und Michael ist auch schon da. Doch nach nur wenigen Kilometern auf der Autobahn kommen wir an das Ende eines Staus, exakt an der gleichen Stelle wie im Vorjahr - das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Immerhin kennen wir die Alternative über die Landstraßen nun schon und nutzen die Gelegenheit noch zu einer Kaffeepause in einem Oma-Café, also einem "altmodischem" Café, in dem es richtige Torten etc. vom Konditor gibt - nix für junge Leute, die müssen Großbäckerware bei Starbucks oder anderen Kettenläden essen - ist so!

Danach setzen wir die Fahrt frohgemut fort und rauschen - abgesehen von einem Ministau bei Darmstadt - zügig durch bis kurz vor Speyer. Schon wähnen wir uns am Ziel, werden aber eiskalt ausgebremst - es muß wohl einen Unfall gegeben haben. Wieder haben wir Glück, können gerade noch abzweigen und mit einem vertretbaren Umweg nach Lingenfeld gelangen. Dort wollen wir wie gewohnt im Hotel zur Rose übernachten, checken aber jetzt nur kurz ein und fahren sogleich weiter zum Messegelände.

Die Leute von Icletta, bei denen wir als Mitaussteller unser kleines Unternehmen präsentieren wollen, haben schon alles aufgebaut und das Messegelände längst wieder verlassen, so daß wir nicht mehr helfen können, uns aber trotzdem einen Welcome-Drink im Restaurant der Stadthalle gönnen. Da wir für das Auto einen Parkplatz ganz nah am Messegelände gefunden haben, beschließen wir, es dort mit dem Werbematerial stehen zu lassen und fahren mit den Trikes Wickie (ICE Adventure Rohloff) und Sara-Ida (ICE Sprint) zurück zum Hotel zur Rose.

Unterwegs treffen wir einen älteren Herrn aus Bremen, der sich als wahrer Paradiesvogel erweist: Er hat nicht nur ein ganz besonderes Fahrrad - nein, kein Spezialrad, ein Hollandrad, aber was für eines(!) -, er ist nicht nur ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann gewesen und hat sich stilecht von einem Chauffeur in seinem Humber durch die Gegend fahren lassen, nein, er hat auch noch einen Sohn in die Welt gesetzt, der mit seinem Leben nichts anderes anzufangen wußte, als es immer wieder auf Rennmotorrädern aufs Spiel zu setzen. Der Mann könnte uns sicher noch stundenlang unterhalten, aber wir wollen endlich zu Abend essen und müssen uns beeilen, sonst ist die Küche kalt. Wir haben Glück, bekommen gerade noch etwas und lassen den Abend bei dem einen oder anderen Hefeweizen ausklingen.

Spezi 2012Am Sonnabend brechen wir zeitig auf, um in Germersheim unsere Anhänger mit den Werbeplanen aufzubauen. Der eine wird am Stand von Icletta aufgestellt, der andere zusammen mit dem ICE Adventure (Wickie) zunächst wenige Meter entfernt auf einer freien Fläche. Aber damit machen wir uns unbeliebt, ein Kontrolleur weist uns unmißverständlich darauf hin, daß für den Fall, daß wir die Kombination Rad und Anhänger dort so stehen lassen sollten, eine zusätzliche Standgebühr fällig würde. Da können wir nur mit Shell sagen: "Wir haben verstanden!"

Dafür steht der andere Anhänger, unser niet- und nagelneuer Roland (siehe Video), sicher, und zwar dank der Superlösung, die sich unser Meister Uwe ausgedacht hat. Davor genießt Sara-Ida (ICE Sprint) die Aufmerksamkeit in vollen Zügen; da kann einem Wickie schon fast leid tun, der nun draußen, also außerhalb des Messegeländes steht, wo naturgemäß nur wenige von den Flyern mitgenommen werden, die er dennoch unverdrossen anpreist - so ein Wkinger ist halt tough.

Spezi 2012Drinnen geht dagegen die Post ab, und zwar dank der ICE-Trikes, die die Messebesucher in großer Zahl anziehen. Sara-Ida ist auch recht beliebt und wird häufig probegefahren, u.a. von einer Frau mit nicht unerheblichen körperlichen Einschränkungen, die aber, kaum daß sie Platz genommen hat, wie verwandelt wirkt. Sie kommt auf Anhieb mit Sara-Ida zurecht, nur die Len­kerendschalthebel kann sie kaum bedienen. Das macht aber nichts; denn ihr geht es vor allem darum, ein leichtes Trike zu finden; denn, wie ich bald erfahre, sie hat bereits ein Trike, das ihr allerdings viel zu schwer ist. Von dem Fliegengewicht Sara-Ida ist sie begeistert, und so wird sie wohl künftig ihren täglichen Weg von immerhin 23 km auf einem ICE Sprint mit Rohloffnabe zurücklegen. "So soll es sein, so wird es sein" (Wolf Biermann).

Michael erfährt derweil in einem Gespräch mit einem Pärchen, daß ihnen R3 nicht fremd ist: "Ach, wir lesen doch immer ihren Blog!" Wow, was für ein Kompliment. Danke!

Am Nachmittag kommen "Ulrikes Eltern" an den Stand (welche Ulrike hier gemeint ist, tut nichts zur Sache). Die Mutter kann nur noch mit Stock - und das auch nur mühsam - gehen. Aber sitzend radfahren, das wäre es vielleicht. Vorsichtig, wie Frauen vernünftigerweise sind, nimmt sie erst einmal auf dem neuen ICE Adventure HD (Heavy Duty) Platz und fühlt sich spontan wohl. Wickie (ein ganz normales ICE Adventure, dafür mit Rohloff-Nabe) ist aber inzwischen auch am Stand, und so probiert sie auf Anraten ihres Mannes auch noch ein leichteres Modell. Als sich die schwarze Sara-Ida in den Vordergrund drängt und ihren (schwarzen) Schalensitz unauffällig, aber bestimmt präsentiert, kann der Mann natürlich gar nicht anders, als seiner Frau zu empfehlen, auch dieses superflache Sportgerät zu probieren. Das kommentiert sie ganz trocken mit einem Spruch aus einem Loriot-Film: "Schatz, ziehe Du doch auch mal ... "

Spezi 2012Im Übrigen begleite ich den Tag über so einige Testfahrer zum Ausgang, da Wickie und Sara-Ida keine "Werksräder", sondern schlichtweg unsere eigenen sind (nicht umsonst haben sie einen Namen). Dieses Begleiten gefällt mir wegen des damit verbundenen Smalltalks sehr gut; denn so manche Frage ergibt sich seitens der Besucher erst, wenn sie auf so einem "abgefahrenen Teil" sitzen.

Erfreulicherweise haben wir genug zu tun, sprich: Fragen zu den Trikes zu beantworten. Und wir können auch das eine oder andere Mal unsere Flyer verteilen - wir sind ja 'nur' Mitaussteller -, haben aber eben auch ein Eigeninteresse. Und als ob das nicht genügen würde, kommt auch noch 'der' Gerhard vorbei, erweist sich als durchaus profunder Kenner und verleitet mich zu einem Interview. Das gereicht mir zur Ehre und tut mir auch deshalb gut, weil er mir eine (große) Flasche Mineralwasser spendiert; denn Petrus beschert uns heute mal wieder "Spezi-Wetter" - sprich: Sonne pur. Gerhard möchte übrigens etwas sehr ähnliches machen wie R3, weshalb er bei mir nur noch "unser Mann vor den Toren Wiens" heißt (er kommt aus St. Andrä-Wördern).

Fazit für heute: Viele nette Leute, angeregte Gespräche, was will man mehr?

Spezi 2012Nach Messeschluß wollen wir schon aufbrechen, da schlägt Manuela vor, daß wir doch mit ihnen, also den Leuten von Icletta und ICE, essen gehen können. Machen wir, radeln mit Wickie und Sara-Ida neben den zu Fuß gehenden Icletta- und ICE-Leuten her durch die Altstadt von Germersheim bis zum Restaurant und haben schon beinahe ein Parkplatzproblem, da dort bereits rund 10 Liegeräder mit zwei und drei Rädern sowie drei Velomobile stehen. Normalerweise freut man sich schon, wenn man überhaupt mal ein Liegerad sieht (egal ob mit zwei oder drei Rädern), und hier wundert sich keiner, wenn mehrere herumstehen und auch noch ein paar Velomobile dazukommen - verkehrte, Quatsch(!), richtige Welt!

Im Restaurant hat man sich auf den Andrang der Radler vorbereitet und überreicht eine besondere Spezi-Speisekarte, natürlich mit Abbildung eines Liegedreirades, aber - oh, welch' Fauxpas - mit einem der Konkurrenz. Da kann man sich natürlich herrlich empören, doch erkennt einer recht bald den Vorteil, denn wenn die Konkurrenz schon hier werben darf, dann soll sie doch auch die Rechnung bezahlen!

Da nicht nur wir kurz nach der Messe eingetroffen sind, ist die Küche überlastet, und so dauert es ein wenig, bis wir unser Essen bekommen. Kein Problem, ernähren wir uns solange flüssig und unterhalten uns, und zwar sehr angeregt. Da auch noch die Kollegen von Traix/KMX zu uns gestoßen sind und sich noch ein paar Trabanten (wie unsereins) zur Runde gesellen, nehmen wir inzwischen einen nicht unerheblichen Raum ein und unterhalten sicher nicht nur uns …

Es war also eine gute Entscheidung, Manuelas Vorschlag zu folgen, und so treten wir bestens gelaunt die Rückfahrt zum Hotel an. Unterwegs staune ich, wie gut sich unsere blutjungen ICE-Räder (sie haben erst wenige hundert Kilometer zurückgelegt) des Nächtens in der Fremde zurechtfinden, staune aber nicht nur, sondern freue mich vor allem; denn so passiert mir trotz deutlich erhöhtem Alkoholspiegel nichts. (Überhaupt sollte man betrunken nur Dreirad fahren, oder?)

Als wir beim Hotel ankommen, treffen wir Ingo, der gerade über die Pforte bei der Einfahrt steigt, da sie "schon" verschlossen ist. Bitte? Na ja, er ist auch mit dem Fahrrad unterwegs (einem sehr speziellen Brompton), und möchte sein Vehikel einparken. Das trifft sich gut, so können nämlich wir ihm und er uns helfen, woraufhin wir uns noch einen Absacker gönnen und über seinen Job unterhalten, nämlich ein alltagstaugliches Velomobil zu prämieren.

Spezi 2012Am Sonntag treffen wir beim Frühstück ein Pärchen, welches T-Shirts trägt, auf denen Liegeräder abgebildet sind. Daraus schließe ich, daß sie auch als Aussteller auf der Spezi sind, aber weit gefehlt: "Wir stellen nicht her, wir vertreiben nicht, wir fahren!" Tja, das tun wir auch, aber heute nur bis zur Spezi.

Als wir dort gerade die Anhänger an unsere Trikes hängen, kommt ein Pärchen vorbei, und er fragt ausgesucht höflich ('old school' nennt man das heute wohl), ob er den schicken, niet- und nagelneuen (ja ja, Wiederholung, ich weiß) Roland fotografieren dürfe. Okay, ganz ausnahmsweise. Übrigens kommt die Frau später an 'unseren' Stand und fragt mich, woher wir unsere Fahnen haben, also die R3-Fahnen (nicht, was Sie jetzt denken, von wegen Hefe und so). Ich vertröste sie und verspreche, ihr eine E-Mail zu senden, halte übrigens das Versprechen, kann aber nicht anders und muß uns einfach mal loben: Unsere Fahnen sind wirklich aufgefallen, und zwar obwohl (oder gerade?) sie so schlicht sind und die uralten Farben (blau, weiß, rot) haben.

Allerdings läuft nicht alles super, denn wieder parke ich den zweiten Anhänger falsch, nämlich direkt an der Stadthalle. Als ich nach einer (frühmorgendlichen) Runde über die Messe wieder am Standplatz von Wickie vorbeikomme, ist der Anhänger weg. Geklaut? Hier auf der Spezi? Undenkbar! Und so ist es auch. Der Kontrolleur war mal wieder unterwegs und hat abgemahnt. Ja okay, ist ja gut ..., müssen wir uns für das nächste Jahr eben etwas Neues einfallen lassen. Wenigstens kann ich mit Wickie und dem Anhänger zur Mittagspause fahren, was eine Passantin mit den Worten kommentiert: "Der fährt jetzt seine Werbung spazieren."

Und apropos R3-Fahnen: Gut war auch die Idee, weiße Hemden mit unserem Logo bedrucken zu lassen, erstens fallen wir damit auf (ich kann Michael selbst im teils dichten Gewühl schon aus der Ferne entdecken) und zweitens passen diese Hemden gut zu denen von Icletta, so daß sich kein Messebesucher wundert, daß wir dort am Stand stehen.

Spezi 2012Wie am Vortag wollen viele Besucher mal probesitzen oder auch -fahren, u.a. ein Herr aus der Nähe von Paris, der perfekt deutsch spricht (und sein Sohn auch noch!), während ich mal gerade auf französisch grüßen kann. Na ja, heute ist wichtiger, daß sich Sara-Ida von ihrer besten Seite zeigt. Z.B. als auch heute wieder eine Lady in red (mit etwas leichterer) Behinderung kommt und sich darüber freut, daß Sara-Ida deutlich leichter als die anderen Trikes ist. Außerdem gefällt der Frau der Schalensitz besser, vor allem aber die Kopfstütze. Tja, die Geschmäcker (und Bedürfnisse) sind verschieden.

Ganz allgemein fällt auf, daß sich viele Frauen auf den ICE-Trikes wohlfühlen. Woran das genau liegt, habe ich aber nicht herausfinden können. Das heißt natürlich nicht, daß nicht auch Männer ICE-Trikes gut finden, auf der Messe interessieren die sich aber weniger für die alltagstauglichen Modelle, sondern mehr für die besonders sportlichen Maschinen, also die Vortex und das Sprint X. Möge ein jeder nach seiner Fasson glücklich werden.

Spezi 2012Fazit für heute: Wieder haben wir sehr viele, sehr nette Leute kennengelernt, die sich zum Teil schon länger mit der Frage beschäftigen, ob sie sich ein Trike zulegen sollen. Manche haben ganz konkrete Einsatzzwecke vor Augen (z.B. nur für den Freizeitsport), andere suchen eher ein Allroundtalent. Manche sind auch das erste Mal auf der Spezi und verblüfft, was es alles gibt. Aber alle sind für einen gepflegten Klönschnack (neudeutsch: Smalltalk) zu haben und zeigen sich durchaus aufgeschlossen für unsere Geschäftsidee: "test & relax". Allerdings kommen die allerwenigsten Messebesucher aus dem hohen Norden, so daß ein gewisser Anfangswiderstand zu überwinden wäre, um bei uns mitfahren zu können. Aber die Leute sind ja plietsch (auf hochdeutsch pfiffig) und meinen von sich aus, daß man eine Testfahrt bei R3 mit einem Urlaub an den Gestaden oder einem Verwandten- oder Bekanntenbesuch verbinden könne. Wenn sie das so machen, werden wir bald viele nette Gäste haben.

Manche Messebesucher haben aber auch klipp und klar gesagt, daß eine Reise bis nach Hamburg oder gar Schleswig-Holstein, um das eine oder andere Trike zu testen, nicht in Frage komme.

Und so verlasse ich schlußendlich die Spezialradmesse 2012 mit der Frage: Gehen wir zu mir oder zu Dir? Sprich: Kommt die (süddeutsche) Kundschaft zu R3, oder bietet R3 auch im Süden Touren an? Schaun mer mal!

Tschüs

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R3-Saison-Eröffnung 2012 am 01.04.2012

R3-Tour mit dem Roland Carrie m big am 22.04.2012

R3-Tagestour 15 am 17.05.2012

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